22.11.2024 Patrick Teuffel auf dem Heinze Klimafestival

Auf dem ‚Heinze Klimafestival‘ diskutiert Patrick Teuffel gemeinsam mit anderen Experten im Thementalk ‚Decarbonisierung – Klimagerecht Planen, Produzieren, Bauen und Betreiben!‘ über die Frage: Wie kann CO2-Neutralität in der Produktion, im Bau und im Betrieb von Gebäuden erreicht werden um gegen den Klimawandel anzusteuern. Und anschließend über die Frage: Wie können verwaiste Immobilien stärker revitalisiert werden umso stärker die graue Energie des Bestandes zu erhalten. Revitalisierung – Die Wiederbelebung von Bestandsimmobilien‘ !

20.11.2024 Patrick Teuffel Circular Economy in Construction: Urban Mining

Patrick Teuffel wird am 20. November als Referent bei ‚Circular Economy in Construction: Urban Mining‘ dabei sein! Gemeinsam mit Expert:innen aus der Baubranche und der Kreislaufwirtschaft werden spannende Ansätze für nachhaltiges Bauen und die Rückgewinnung wertvoller Ressourcen diskutiert. Das Event bietet eine hervorragende Plattform für alle, die sich für innovative, ressourcenschonende Strategien im Bauwesen interessieren.

15.10.2024 Cate Blanchet at ÖGNI

Cate Blanchett, die international bekannte Schauspielerin und Produzentin, war der Ehrengast des diesjährigen ‚ÖGNI‘ Symposiums in der Hofburg. Ebenso wie sie engagiert sich das Ingenieurbüro Teuffel für den Klimaschutz und nachhaltiges Bauen. So liegt es nah dass auch Patrick Teuffel an dem Event teilnahm.

Privathaus Frankfurt/Main

TRAGWERKSPLANUNG LP 1-8

Frankfurt, BJ 2020-22
Bauherr: Privat
Architekten: Dietz Joppien Hammerschmidt Architekten
Fotos: © Annette Detzel


Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um ein 3-geschossiges Wohngebäude mit 2 Wohneinheiten und einer Tiefgarage in Frankfurt am Main.
Die Besonderheit dieses Projektes besteht darin, nicht nur ein optimales Tragwerkssystem, das gebrauchstauglich, standsicher und wirtschaftlich ist, zu entwickeln sondern es soll auch für zukünftige Nutzungsänderungen flexibel und nachhaltig nutzbar sein.
Das Bauvolumen ist teilweise seitlich zwischen den einzelnen Stockwerken verschoben und enthält, aus dem System auskragende Flächen. Die Außenwände aus Stahlbeton wirken als wandartige Träger zur Abfangung der Obergeschosse auf die Tiefgarage.
Eine weitere Herausforderung ist der südwestliche Bereich, der eine hohe Raumflexibilität erfordert. Diese macht eine Spannweite des Tragwerks von ca. 7 bis 8m notwendig. Hierfür wurden weitspannende Hohlkörperdecken zur Reduktion der Eigenlast geplant und umgesetzt.
Weiterhin soll die Option für eine zusätzliche Aufstockung in Betracht gezogen werden. Das UG wurde wasserundurchlässig konstruiert.

Änderung der Musterbauordnung

© Unsplash

Uns sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens hinreichend bekannt. Auch wissen wir längst, dass der Bausektor für fast 40% der CO2 Ausschüttung verantwortlich ist. Die Stimmen mehren sich, dass die 1,5° Obergrenze wackelt. Um diese einzuhalten, ist es essenziell wichtig, dass der gesamte Gebäudebestand bis 2035 klimaneutral wird. Siehe auch: Wuppertal Institut.
Dass heißt, das Mindestziel bei Gebäuden bedeutet Klimaneutralität und -resilienz. Langfristig jedoch müssen Gebäude klimapostiv gestaltet sein. Dafür müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen geändert werden und hierzu gehört auch die Bauordnung.

© Martin Reisch by Unsplash

architects4future haben sich auf den Weg gemacht und eine Musterbauordnung ausgearbeitet, die die oben genannten Ziele fördert, als ein Mindestmaß klimaneutrales Bauen festschreibt und Bauen im Bestand als Standard festlegt.
Alle Bauvorhaben, die dem nicht entsprechen unterlaufen das Pariser Klimaabkommen und sind somit nicht länger zulässig.
Unter dem link: architects4future Umbauordnung finden Sie die detaillierte Auflistung dieser geänderten Musterbauordnung. Übergeordnete Ziele hierbei sind die Kreislauffähigkeit, der Klimaschutz und die Nachhaltigkeit.

architects4future fordern eine geänderte Musterbauordnung, die folgende, relevanten Kriterien enthält:

● zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und ihrer Funktionstüchtigkeit für heutige
und künftige Generationen,
● der Ressourcenschonung und des Materialkreislaufs im Sinne des Nachhaltigkeitsprinzips,
sowie
● der Minderung und letztlich kompletter Vermeidung von Umweltbeeinträchtigungen durch
Treibhausgasemissionen und der Gefährdung der Artenvielfalt sowie weiterer ökologischer
Schäden.

Die gesamte Bauwirtschaft muss zukünftig bei Planung, Materialverwendung, Transport,
Herstellung, Verarbeitung, Ausführung und Nutzung auf alle Aspekte der Nachhaltigkeit wie

● Klima- und Ressourcenschutz,
● Kreislauffähigkeit,
● ökologische und soziale Nachhaltigkeit,
● Suffizienz und Effizienz, bzw. Effektivität,
● Materialgesundheit,
● erneuerbare Energiegewinnung und
● Artenschutz und Biodiversität

entsprechend den oben genannten Vorgaben und den Zielen des Pariser Klimaabkommens
ausgerichtet werden.

Wir von Teuffel Engineering Consultants unterstützen diese Forderung und halten diese für eine sinnvolle und notwendige Maßnahme, um alle Klimaziele zeitnah zu erreichen.

LITERATUR

Architects for Future News Team, (2021) UMbauordnung für Deutschland, damit Bauen klimaneutral werden kann, A4F Neuigkeiten, Verfügbar auf architects4future – Umbauordnung. (abgerufen: 17.08.2021)

Zirkuläres Bauprojekt ‚facettenwerk‘ in Wiesbaden

CIRCULAR STRUCTURAL DESIGN, TEUFFEL ENGINEERING CONSULTANTS und die Eindhoven University of Technology TU/e haben im letzten Quartal des Jahres 2021 noch ein spannendes Projekt begonnen. Gemeinsam beraten, betreuen und begleiten wir einen großen Träger der Behindertenhilfe im Raum Wiesbaden bei einer umfangreichen und möglichst nachhaltigen Neugestaltung einer seiner Werkstätten.

Durch den Zusammenschluss dieser drei Partner kann ein noch relativ neuer Weg zirkulären Bauens beschritten werden. Der Bestand soll analysiert, dokumentiert, bewertet und zurück gebaut werden. Die Bauteile werden dann mit in den neuen Gebäuden verbaut. So nehmen sie auch Einfluss auf die Ausgestaltung der neuen Anlage. CIRCULAR STRUCTURAL DESIGN in reinster Form.

WAS IST DAS PROJEKT facettenwerk ?

Das facettenwerk – Gemeinnütziger Verein für Behindertenhilfe Wiesbaden und Rheingau-Taunus-Kreis e.V. – ist ein Ort an dem sich nicht behinderte und behinderte Menschen begegnen.

Es ist ein Verein, dem u. a. mehrere große Werkstätten, Bildungseinrichtungen, Serviceeinheiten, eine Gärtnerei und ein Café angehören. Er setzt sich für die Eingliederung, die berufliche Bildung und Integration von Menschen mit Behinderung ein. Darüber hinaus ermöglicht und fördert er mit seinen Inklusionsfirmen die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Fokus der Arbeit liegt auf der Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit für Inklusion, Teilhabe und Vielfalt. Wir finden hier mehrere große Werkstätten, Bildungseinrichtungen, Serviceeinheiten, eine Gärtnerei und ein Café. Alles Orte an denen nicht behinderte und behinderte Menschen mit- und voneinander lernen können.

Neben der Hauptaufgabe liegt dem facettenwerk auch das Thema Nachhaltigkeit auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene für Menschen mit Behinderung am Herzen.

WAS STEHT NUN AN ?

Eine der Werkstätten soll baulich verändert werden. 3 bestehende Gebäude sollen abgerissen bzw. zurück gebaut werden und neue Arbeitsräume (Tagesförderung/ Werkstattplätze) entstehen. Das anfängliche Interesse des Bauherrn für das Thema Nachhaltigkeit konnten wir aufgreifen und fachlich vertiefen. Wir haben die Beteiligten vor Ort ausführlich beraten, so dass sich der Bauherr dafür entschieden hat unsere Expertise zu nutzen.

CSD, TEC sowie die TU/e werden die Transformation dieses Standortes von Anfang an begleiten und im Rahmen des PDEng-Projektes „Circular Structural Design“ bearbeiten.

Das Thema Nachhaltigkeit wurde also schon vor dem ersten Planungsschritt klar etabliert. Wir sind dadurch in der glücklichen Lage bereits vor dem Abriss des Bestands, möglichst CO2 neutral zu agieren. Liegt doch sonst der Fokus CO2 neutral zu bauen meist erst beim Neubau.

Möglich sind solche Projekte durch frühen Kontakt zum Auftraggeber und einem großen Interesse des Bauherrn am Thema. Noch vor der eigentlichen Neuplanung kann so der Rückbau der alten Gebäude mitgestaltet und Einfluss auf die Wiederverwendung bestehender Bauteile genommen werden.


Source: facettenwerk

WELCHE VORTEILE ERGEBEN SICH HIERAUS ?

1) Statt eines Abriss‘ werden die Bauteile bzw. der Bestand zurück gebaut, so dass (möglichst) kein Abfall entsteht.

2) Durch die Wiederverwendung/ Integration der Bestandsbauteile im neuen Tragwerk kann ein echtes Recycling erreicht werden, da Bauteile in Originalfunktion verwendet werden und somit kein Down-cycling nötig wird.

3) Damit ergeben sich folgende positive Auswirkungen: 1. Wiederverwendung reduziert Ressourcenverbraucht, 2. Keine Entsorgung von Bestandsbauteilen und damit verbundenen Emissionen und Einlagern in einer Deponie sowie 3. Kurze Wege, da das neue Gebäude mit den wiederverwendeten Bauten am gleichen Standort entstehen soll, was die Transportemissionen minimiert.

WIE GEHEN WIR VOR ?

Unser Team hat bereits im Vorfeld einen Weg erarbeitet, wie bei einer solchen Herangehensweise verfahren werden kann. Hier sehen Sie die Punkte, die uns wichtig erscheinen und an denen wir uns auch in einem ersten Schritt orientieren möchten. 1) Inventur, 2) Re-Design, 3) Rückbaukonzept, 4) Maßnahmen zur Qualitätssicherung, 5) Ökobilanz, 6) Prüfung der Wirtschaftlichkeit sowie 7) Akzeptanz bei allen Projektakteuren.

WO STEHEN WIR IM JANUAR 2021 ?

Nach ersten Ortsterminen im Oktober 2021 zur optischen Frühkontrolle, konnten wir uns einen groben Eindruck darüber verschaffen, ob Bauteile für die Wiederverwendung geeignet sind oder nicht. Außerdem konnten vor Ort bereits Fragen bezüglich Demontage, Lagerung und Logistik besprochen werden. So ergab sich folgende Situation:

1) Demontage: wir finden eine erhebliche Menge an Bauteilen vor, in denen wir Wiederverwendungspotential sehen.

2) Lagerung: Es ist ausreichend Platz auf dem Gelände vorhanden, um diese Bauteile fachgerecht zwischenzulagern.

3) Ein Rückbaupartner für nachhaltige Demontage muss im Rhein-Main-Gebiet gefunden werden

4) Der Bauherr kümmert sich darum, noch vorhandene Bestandsunterlagen zur Verfügung zu stellen

5) Ein weiterer Ortstermin wird vereinbart, um alle Projektbeteiligten auf den gleichen Planungsstand zu bringen und um die nächsten Schritte der Aufmaßplanung zu besprechen.


Source: facettenwerk

FAZIT

Wir sehen, wie wichtig es für zukünftige Projekte ist, von Anfang an das Potential der Wiederverwendung hervorzuheben und den Bauherren/ Architekten dafür zu begeistern. Hier ist noch viel Arbeit zu leisten, denn dem nachhaltigen Bauen im Bestand geht eine viel sorgfältigere Prüfung der Bauteile voraus. Das hat auch einen Einfluss auf die Zusammenarbeit von Architekten und Fachplanern. Deren Planung steht zu diesem Zeitpunkt oft noch gar nicht und die Tragwerksplanung sollte mit der Architekturplanung gemeinsame Prozesse gestalten, die bedenken, welche Geometrie sich unter Verwendung der Bestandsbauteile realisieren lässt. Das Potential ist enorm, jedoch gilt es noch mehr über die verschiedenen Etappen und den Weg zum gemeinsamen Ziel zu erproben.

Wir werden Sie über das Projekt Zukunftswerkstatt auf dem Laufenden halten.


Ingenieurbaukunst 2022

Julian Lienhard und Patrick Teuffel haben in dem bei Ernst & Sohn frisch erschienenen Jahrbuch ‚Ingenieurbaukunst 2022‘ folgendes Kapitel gemeinsam verfasst: „Zirküläre Strukturen – Ressourcenerhaltende Tragwerksplanung in Neubau und Bestand“.